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Online-Videosprechstunde vor Arztbesuch

Mehrheit würde Online-Videosprechstunde dem Arztbesuch vorziehen

Eine knappe Mehrheit zieht eine Online-Videosprechstunde dem direkten Arztbesuch vor. Dieses Ergebnis geht aus einer Befragung der Pronova-BKK zwischen Mai und Juni 2017 unter 1.000 Deutschen zur „Zukunft der Gesundheitsversorgung“ hervor. Diese wurden zur Rolle der Krankenkassen als Berater, der Finanzierung der Versorgung, aber auch zu den Chancen der Digitalisierung im Gesundheitswesen gefragt.

Digitalisierung ergänzt ärztliche Versorgung

Vier von zehn Befragte sehen in der Digitalisierung vor allem Vorteile. Insbesondere für die persönliche Versorgung durch Kassen, Ärzte und Apotheken erwarten Sie einen positiven Einfluss. Für die überwiegende Mehrheit (80%) ist eine vertrauensvolle Beziehung und der persönliche Kontakt nicht ersetzbar. Digitalisierung ist eine Ergänzung zur Gesundheitsversorgung vor Ort. Vorteile sehen die Befragten hier vor allem für eine verbesserte Versorgung im ländlichen Raum. Weitere Vorteile sehen mehr als zwei Drittel für die Einholung von Zweitmeinungen bzw. zur Unterstützung einer Behandlung durch einen Facharzt via Telekonsil. Mehr als 50% der Befragten gaben zudem an, dass sie eine Lockerung des Fernbehandlungsverbotes begrüßen würden und eine Behandlung durch Videosprechstunde – sofern ein persönlicher Kontakt nicht zwingend erforderlich ist – bevorzugen würden.

Die Deutschen erhoffen sich von der Digitalisierung zudem eine Entwicklung im Bereich der Apotheken: So wünschen sich drei Viertel der Befragten, dass das Rezept digital ausgegeben wird und auch verschreibungspflichtige Medikamente über Versandapotheken bezogen werden können.

Im Bereich der Datennutzung sehen 78% der Befragten einen Vorteil, insbesondere zur Effizienzsteigerung des Gesundheitssystems.

Rolle der Krankenkassen

Für die Befragten stellt sich das Gesundheitssystem in der Mehrheit als unübersichtliches Angebot von Leistungen dar. Hierbei wünschen sie sich eine verbesserte Aktivität der Kassen. Die Befragten bemängeln, dass Kassen Ihre Wissen über Angebote und Leistungen in der Versorgung noch nicht umfassend an die Versicherten weitergeben. Die Mehrheit der Befragten (70%) sieht die Kassen vor allem als Entscheider über die Bewilligung und Erstattung von Leistungen. Nur eine Minderheit sieht die Kassen als Versorgungsberater.

Mehrheit wünscht Ausbau im Bereich Selektivvertrag

Eine Mehrheit der Deutschen ist mit der Finanzierung des Gesundheitssystems in Abhängigkeit vom Einkommen durch Arbeitgeber und Arbeitnehmer zufrieden. Dennoch wünscht sich eine Mehrheit der Befragten (60%) einen Ausbau der selektivvertraglichen Angebote durch ihre Krankenkassen. Sie wünschen sich mehr Flexibilität und zusätzliche Versicherungsoptionen. Die Hälfte der Befragten war indes bereit auf bestimmte Leistungen zu verzichten, wenn dadurch die Beiträge abgesenkt würden.

Die gesamte Befragung finden Sie hier.

Selektivverträge bei der Sanakey

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