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PwC-Umfrage: Digitalisierung & Cyber-Bedrohung in der Gesundheitsbranche

Pricewaterhouse Coopers (PwC) hat das 20. CEO Survey: Healthcare industry key findings – A new treatment?: Healthcare findings from the 20th Annual Global CEO Surevy veröffentlicht. 56 Geschäftsführer (CEOs) aus 27 Staaten wurden gefragt, an welchem Punkt der Entwicklung wir uns befinden, was die Zukunft bringt und was Unternehmen zu einer positiven Entwicklung beitragen können

Die Untersuchung geht drei Fragen nach: (1) Führung von Mensch und Maschine, um Arbeitskraft zu entfalten, die fit für das digitale Zeitalter ist; (2) Bewahrung von Vertrauen in Unternehmen in Zeiten hoher virtueller Interaktionen und (3) Vorteile der Globalisierung für alle nutzbar machen und eine gerechte Verteilung dieses Nutzen garantieren.

Einige Unternehmen und ihre Produkte haben den Wohlstand vieler erhöht: es wurden neue Jobs geschaffen, neue Produkte entwickelt und insgesamt der Lebensstandard verbessert. Gleichzeitig wurde die Schwelle des Markteintritts gesenkt, so dass auch kleine Unternehmen und Start-ups mit großen Unternehmen in den Wettbewerb treten können.

64% der befragten Healthcare CEOs sind überzeugt, dass Globalisierung zu einer stärkeren Vernetzung geführt hat. 59% sehen höhere Waren- und Handelsströme als Ergebnis der Globalisierung. Das belegt, vor allem Unternehmen sind die großen Gewinner der Globalisierung.

Keine Gerechtigkeit durch Globalisierung

Zwar hat diese rund eine Milliarde Menschen aus der Armut geholfen, gleichzeitig hat sich aber auch der Unterschied zwischen Arm und Reich vergrößert. Nur 14% der CEOs glauben, dass mithilfe der Globalisierung dieser Unterschied verringert werden kann. Lediglich ein Drittel ist überzeugt, dass besser qualifizierte und ausgebildete Arbeitskräfte entstehen. Nur 11% der Befragten glauben, dass Globalisierung zu gerechteren Steuersystemen führen kann. Auch beim Thema Klimawandel sind die CEOs pessimistisch: 7% sind überzeugt, dass die Globalisierung zur Lösung des Klimawandels beiträgt.

Herausforderungen der Globalisierung

Der internationale Wettbewerb hat zudem zu einem Stellenabbau in einigen Branchen und Ländern und einer verstärkten Migration geführt, die insbesondere den öffentlichen Sektor unter Druck setzt. Nicht alle gesellschaftlichen Klassen profitieren gleichermaßen von den Entwicklungen: die Mittelklasse und die Oberschicht zählen zu den Gewinnern, während insbesondere die Unterschied kaum von der Globalisierung profitiert. 2016 war in dieser Hinsicht ein Jahr voller unerwarteter politischer Entwicklungen, in Zuge derer vor allem populistische Strömungen politische und gesellschaftlich hinzugewonnen haben. Politische hat das zu einer gewissen Instabilität geführt und wirtschaftliche Unsicherheit ausgelöst: 82% der befragten Healthcare CEOs zeigen sich ob dieser Entwicklungen besorgt. 79% zeigen sich hinsichtlich der sozialen Instabilität besorgt. 2016 waren es noch 68% der befragten.

Wachstumserwartungen insgesamt zuversichtlich

Die Wachstumserwartungen der befragten CEOs sind auf die Branche blickend verhalten, für das eigene Unternehmen aber bleibt die Mehrheit zuversichtlich. 52% erwarten eine positive Umsatzentwicklung – 2016 waren es noch 37%. Damit ist die Gesundheitsbranche insgesamt positiver eingestellt als andere Branchen (38%). Besonders optimistisch ist die Branche Pharma und Life Science (63%). 64% der befragten CEOs geben an, in den kommenden 12 Monaten zusätzliches Personal anzustellen. Damit gibt sich die Branche im Gesamtvergleich positiver: im Durchschnitt aller Branchen verkünden 52% einen Stellenausbau.

Der Kernmarkt für die Gesundheitsbranche ist vor allen anderen die USA (43%), China (23%) und Großbritannien (20%). Nur 9% sehen Deutschland als Kernmarkt (9%). Interessant ist die Beobachtung, dass Entwicklungsländer ähnlich wie in anderen Branchen die traditionellen Entwicklungsschritte überspringen. So setzen einige Entwicklungsländer bereits heute auf Cloud- oder Open-Source-Lösungen im Bereich der elektronischen Patientenakte. Die nicht oder lediglich rudimentär entwickelte Infrastruktur bietet der Gesundheitsbranche eine weitestgehend freie und innovative Entfaltung und schützt gleichsam vor hohen Kosten.

Gesundheitsbranche fürchtet Cyber-Bedrohung

86% der Befragten CEOs sind überzeugt, dass der technologische Fortschritt zu veränderten Wettbewerbsbedingungen in den kommenden fünf Jahren führen wird. 71% zeigen sich daher auch besorgt über die Geschwindigkeit des technischen Wandels; 70% fürchten verändertes Konsumentenverhalten.

Noch besorgter ist die Gesundheitsbranche Angesicht von Cyberbedrohungen: 75% im Vergleich zu 61% im Jahr 2016. So verwundert es auch nicht, dass 75% der befragten CEOs angeben, dass es herausfordernder geworden ist, in der Gesundheitsbranche Vertrauen zu gewinnen und zu halten. 82% geben an, dass das Vertrauen vor allem durch den Gegensatz aus Datenschutz und Ethik negativ beeinflusst werden könne. 63% der befragten Unternehmen sind aktiv im Bereich Datenschutz. Im Vergleich: lediglich 53% aller übrigen Branchen gaben an, in diesem Bereich aktiv zu sein. Vor Cyberangriffen schützen sich 48% der befragten CEOs aus der Gesundheitsbranche. Sie liegen damit hinter dem Gesamtdurchschnitt aller Wirtschaftsbranchen (52%).

Nichtsdestotrotz erproben 59% der befragten Unternehmen die Vorteile der Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. 52% denken über den Einsatz künstlicher Intelligenz nach. Damit sticht die Branche insgesamt heraus: in den übrigen Wirtschaftsbranchen denken lediglich 39% darüber nach.

Das komplette Survey finden Sie hier.

Geschwindigkeit des technischen Wandels

Cyber-Bedrohung

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