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Arzt vor App: Patienten vertrauen ihrem Arzt mehr als Apps

Immer mehr Menschen nutzen digitale Anwendungen, wie etwa Apps und Wearables. Insbesondere in den Bereichen Prävention, Diagnose und Therapie wird mehr und mehr auf digitale Lösungen zurückgegriffen. Am häufigsten werden Apps mit Funktionen zu Tracking und Motivation verwendet. Den größten Zuwachs gibt es bei Apps für Coaching und Zweitmeinung.

Gleichzeitig steigt die Zahlungsbereitschaft für Anwendungen leicht. Die Studie zeigt aber auch, dass Anwendungen und Apps nach einigen Wochen wieder abgebrochen wird: weniger als einer von drei Nutzern verwendet die App auch nach einigen Wochen noch. Dieses Ergebnis deckt sich mit internationalen Studien.

Arzt vor App: Patienten vertrauen in erster Linie dem Arzt

Befürchtungen, dass der Arzt durch Apps ersetzt werden könnte, sind unbegründet: Drei Viertel (75%) der Befragten geben an, die App-Empfehlung mit ihrem Arzt zu besprechen, insbesondere dann, wenn die App eine andere Therapie empfiehlt. Nur 3% gaben an, ausschließlich die Empfehlung der App zu berücksichtigen. Der Faktor Mensch schlägt damit die digitale Anwendung.

Die Studie zeigt zudem, dass evaluierte Apps gegenüber den reinen Consumer-Apps bislang keine signifikante Marktdurchdringung erreichen. Klinisch bereits evaluierte, qualitativ hochwertige Anwendungen in den Indikationen Asthma, Despression oder Herz-Kreislauferkrankungen werden in den entsprechenden Patientengruppen bislang kaum angewendet. Dies belegt, dass Potenziale in diesem Bereich noch vielfach ungenutzt bleiben.

Auswirkungen einer Therapieempfehlung einer App/ eines Online-Programms auf die Therapieentscheidung (Quelle: http://epatient-rsd.com/wp-content/uploads/2017/05/PM_EPatientSurvey2017.pdf)

Menschen sind vom Nutzen von Big Data überzeugt

70% der Befragten sind bereit ihre persönlichen Vitaldaten mit Arzt und Klinik zu teilen. Patienten sind dabei eher bereit, ihre persönlichen Daten mit Arzt und Klinik zu teilen als mit den Krankenkassen.

EPatient Survey

EPatient Survey ist eine jährliche Online-Befragung zum Thema Gesundheit und Digitalisierung in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Befragung findet mit dem Ziel statt, angesichts zunehmender digitaler Angebote im Gesundheitsbereich im Allgemeinen und der Versorgung im Speziellen empirische Nutzerdaten zu erheben. Für die aktuelle Online-Befragung wurden zwischen März und April 2017 ca. 11.000 Online-Nutzer in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

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